Plettenberg
Carl Schmitt und Plettenberg
Carl Schmitt (1888 – 1985) wurde in Plettenberg geboren und starb dort. Bis zum Ende seiner Schulzeit 1907 und nach der Entlassung als Hochschullehrer 1945 und aus der Zeugenhaft im Nürnberger Justizgefängnis 1947 lebte er in seiner sauerländischen Heimatstadt zunächst im Haus der Geschwister, danach im ruhigen Ortsteil Pasel, also fast sechs Jahrzehnte. Im Schrifttum über Carl Schmitt ist sogar die Metapher „System Plettenberg“ verwendet worden, die für einen Rückzug eines bedeutenden und wirkungsmächtigen Gelehrten in die private Existenz steht, der gleichwohl aus diesem Reduit einen ständig wachsenden Einfluss durch Besucher und Korrespondenzen ausübt.
Dieses selbstgewählte kleinstädtische Exil war umso besser abgeschirmt, je weniger die direkte Umgebung davon Notiz nahm. Nicht dass Carl Schmitt in Plettenberg unbekannt gewesen und seine Berühmtheit in gewissen Grenzen nicht wahrgenommen worden wäre, doch führte das Umstrittene seines Wirkens im Dritten Reich und die weitgehende Abgeschiedenheit seines Lebens von den alltäglichen städtischen Ereignissen dazu, dass das offizielle Plettenberg nur in Grenzen den berühmten Sohn zu Lebzeiten ehrte. Zum 90. Geburtstag erhielt Carl Schmitt den Ehrenring der Stadt, worüber er sich sehr freute.
Carl Schmitt fühlte sich der Landschaft des Rheinischen Schiefergebirges eng verbunden und hat sie in Aufsätzen und in seiner berühmten Schrift „Land und Meer“ beschrieben. Während seines Studiums und seiner Tätigkeit als Universitätsprofessor waren Ferienaufenthalte in Plettenberg und Umgebung die Regel.